24.02.25

Nachhaltige Händetrocknungssysteme im Corporate Real Estate Management (CREM): Eine Fallstudie für den Neubau einer Privatbank

Die Bedeutung nachhaltiger Lösungen im Corporate Real Estate Management (CREM) nimmt stetig zu. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Sanitärhygiene, in dem Händetrocknungssysteme eine zentrale Rolle spielen. In einer aktuellen Fallstudie von Irina Pericin Häfliger und Susanne Bauer wurde analysiert, welches Händetrocknungssystem – Papierhandtücher, Stoffhandtuchrollen oder moderne JET-Händetrockner – für den Neubau einer Privatbank die beste Wahl darstellt. Neben Umweltaspekten wurden wirtschaftliche, hygienische, ästhetische sowie nutzerbezogene Faktoren bewertet. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Vortrags am «IFMA Spotlight Anlass» im Januar 2025 vortragen.

Papierhandtuchspender und Händetrockner an einer Betonwand

Methodik der Untersuchung

Die Bewertung erfolgte auf Basis einer Literaturrecherche sowie einer Nutzwertanalyse. Dabei wurden verschiedene Kriterien wie Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit, Hygieneeffizienz, Nutzerakzeptanz und bauliche Integration untersucht. Die Erkenntnisse stammen aus wissenschaftlichen Studien, Marktanalysen sowie Erfahrungen aus anderen Bürogebäuden mit hoher Besucherfrequenz.

Systeme der Händetrocknung (Quelle: Irina Pericin Häfliger & Susanne Bauer)

Ergebnisse der Analyse

1. Umweltfreundlichkeit

JET-Händetrockner weisen bei häufiger Nutzung die beste Umweltbilanz auf, da sie keinen Papierabfall verursachen und in modernen Varianten mit energieeffizienten Motoren ausgestattet sind. Stoffhandtuchrollen schneiden besser als Papierhandtücher ab, jedoch ist die Baumwollproduktion ökologisch problematisch. Papierhandtücher auf Recyclingbasis sind umweltfreundlicher als solche aus Primärfasern, verursachen jedoch weiterhin Abfall. Eine zusätzliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus zeigt, dass JET-Händetrockner bei hohen Frequenzen und einer langen Nutzungsdauer eine besonders nachhaltige Wahl sind.

2. Wirtschaftlichkeit

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht erzielen JET-Händetrockner das beste Ergebnis. Trotz höherer Anschaffungskosten sind die Betriebskosten aufgrund der langen Lebensdauer und des niedrigen Pflege- und Wartungsaufwands vergleichsweise gering. Bei Papierhandtüchern und Stoffhandtuchrollen hingegen verursachen die kontinuierliche Nachbeschaffung und die anschliessende Entsorgung gebrauchter Papierhandtücher beziehungsweise die Reinigung der Stoffrollen hohe Kosten Ein Vergleich der Betriebskosten zeigt, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren die Gesamtkosten eines JET-Händetrockners niedriger sind als die von Papier- oder Stofflösungen.

3. Hygieneeffizienz

Die Studienlage zur Hygiene der verschiedenen Systeme ist uneinheitlich. Während einige Untersuchungen JET-Händetrockner als gleichwertig zu Papierhandtüchern einstufen, gibt es auch Hinweise auf eine mögliche Erhöhung der Aerosolbildung. In Krankenhäusern werden daher weiterhin Papierhandtücher empfohlen, da sie durch die mechanische Reibung mehr Restflora von den Händen entfernen. In Büroumgebungen gibt es jedoch keine eindeutige Empfehlung, sodass hier eine individuelle Abwägung zwischen Komfort, Hygiene und Nachhaltigkeit erfolgen muss.

4. Nutzerfreundlichkeit

Nutzer bevorzugen leise Systeme mit hohem Komfortgefühl. Während Papierhandtücher oft als angenehmer empfunden werden, bieten JET-Händetrockner den Vorteil einer schnellen und berührungslosen Nutzung. Zudem verringert sich das Risiko von Kreuzkontaminationen, da keine physischen Oberflächen berührt werden müssen.

5. Bauliche und ästhetische Aspekte

JET-Händetrockner lassen sich platzsparend in das architektonische Konzept moderner Bürogebäude integrieren. Im Vergleich dazu benötigen Papier- und Stoffhandtuchrollensysteme mehr Lager- und Abfallflächen. Zudem können herumliegende Papierhandtücher und überfüllte Abfallbehälter das Erscheinungsbild negativ beeinflussen. Besonders in hochfrequentierten Sanitäranlagen trägt ein aufgeräumtes und modernes Erscheinungsbild zur positiven Nutzererfahrung bei.

Handlungsempfehlungen

Die Nutzwertanalyse zeigt, dass JET-Händetrockner die beste Wahl für den Büroneubau der Privatbank darstellen. Dennoch bleibt die Frage der Nutzerakzeptanz offen. Da es bislang nur wenige Anbieter für diese Technologie gibt, besteht zudem eine gewisse Abhängigkeit von einzelnen Herstellern.

Daher empfiehlt es sich:

  • Pilotprojekte durchzuführen, um die Akzeptanz der Nutzer zu evaluieren
  • Eine Marktanalyse zu erstellen, um verschiedene Anbieter von JET-Händetrocknern zu vergleichen
  • Fundierte Vergleiche in zukünftige nachhaltige Bauplanungen einfließen zu lassen
  • Langfristige Kosten-Nutzen-Analysen durchzuführen, um Investitionsentscheidungen besser zu begründen

Fazit

Die Wahl des optimalen Händetrocknungssystems ist eine komplexe Entscheidung, die verschiedene Faktoren berücksichtigen muss. JET-Händetrockner erweisen sich als die ökologisch und wirtschaftlich vorteilhafteste Lösung, während Papierhandtücher hygienische Vorteile bieten. Besonders für Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz priorisieren, stellen JET-Händetrockner eine empfehlenswerte Option dar, deren langfristige Praxistauglichkeit jedoch weiter untersucht werden sollte. Der Einsatz von Pilotprojekten und fundierten Vergleichsstudien kann dazu beitragen, eine belastbare Entscheidungsgrundlage für zukünftige nachhaltige Bauprojekte zu schaffen.

Letztlich zeigt die Untersuchung, dass die richtige Wahl des Händetrocknungssystems nicht nur ökologische und ökonomische Vorteile mit sich bringt, sondern auch erheblich zur positiven Wahrnehmung eines Unternehmens als nachhaltig und innovativ beiträgt.

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