
25.04.25
Die Reinigungsbranche steht vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Personalbedarf und Kostenmanagement. Kärcher begegnet diesen Herausforderungen in der Schweiz mit einem eigenen Beratungsangebot. Dominic Grüniger, ein Experte für Cleaning Consulting bei Kärcher, erläutert in einem Gespräch mit Martin Egli die Kernprinzipien und die Philosophie hinter dieser Dienstleistung von Kärcher. Dabei wird deutlich, dass Kärcher nicht nur Produkte verkauft, sondern umfassende Lösungen anbietet, die auf die spezifischen Bedürfnisse kleinerer Alters- und Pflegeheime sowie Gemeinden und Hotels zugeschnitten sind. Nachhaltigkeit, Effizienz und der menschliche Aspekt stehen dabei im Vordergrund.
Dominic Grüniger, 35 Jahre alt, lebt in St. Gallen, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern im Alter von 14 und 10 Jahren, die einen grossen Teil seiner Freizeit bestimmen. Seit seinem Lehrabschluss im Jahr 2010 hat er bei verschiedenen Gebäudedienstleistern und Zulieferern von Reinigungsprodukten gearbeitet. Sein Motto lautet: “Schmutz ist Materie am falschen Ort.”
Bei Kärcher arbeitet Dominic als Cleaning Consultant und Specialist-Building-Care. Er berät Kunden, erstellt Reinigungskonzepte und gibt fachkundige Tipps. Zudem unterstützt er das Verkaufsteam bei Projekten und Problemen vor Ort. Nebenbei führt er Schulungen für Kunden durch und unterstützt Lernende bei Ausbildungstagen.
Dominic, was ist deine Aufgabe bei Kärcher?
Ich arbeite bei Kärcher als Cleaning Consultant und Specialist-Building-Care. Meine Hauptaufgabe ist die Beratung unserer Kunden. Das bedeutet, ich erstelle Reinigungskonzepte und gebe fachkundige Tipps. Als Specialist-Building-Care unterstütze ich ausserdem unser Verkaufsteam. Wenn sie ein Problem oder Projekt haben, kommen sie zu mir, wir schauen uns die Situation gemeinsam vor Ort an und finden die beste Lösung. Nebenbei gebe ich Schulungen für Kunden, zum Beispiel bei BFF.
Weiter dürfen wir die Vebego einmal im Monat mit den Lernenden zum Ausbildungstag bei uns begrüssen und dort unterstütze ich die Fachreferenten bei der Materialauswahl oder anderen Fragen.
Was ist Kärcher Cleaning Consulting, und an wen richtet sich dieser Dienst?
Cleaning Consulting by Kärcher ist im Kern ähnlich wie das, was unsere Mitbewerber anbieten. Kärcher arbeitet global unterschiedlich, und in der Schweiz haben wir unseren eigenen Ansatz. Hier konzentrieren wir uns auf die Berechnung des Personalbedarfs und der damit verbundenen Kosten – wie Material, Löhne und Verbrauch. Wir erstellen auch Reinigungspläne nach Raumgruppen. Unser Service richtet sich vor allem an kleinere Alters- und Pflegeheime, die nicht das Budget für teure CAFM-Systeme (Computer-Aided Facility Management) haben. Dazu kommen kleinere Gemeinden und Hotels, die ähnliche Herausforderungen haben und wo sich grosse Systeme oft nicht lohnen.
Weshalb bietet Kärcher als Hersteller Beratungsdienste an?
Warum nicht? Wir wollen nicht nur Produkte verkaufen, sondern unseren Kunden Lösungen bieten. Wenn jemand ein Reinigungsproblem hat, geht er entweder zu uns oder zu einem Mitbewerber. Unser Ziel ist es, herstellerunabhängig zu beraten. Wenn wir keine passende Lösung im Sortiment haben, empfehlen wir auch Produkte anderer Hersteller. Viele Kunden kommen mit grundlegenden Problemen zu uns, wie Personalmangel, und wir wollen ihnen dabei helfen, diese zu lösen.
Gibt es Grundsätze oder eine Philosophie hinter euren Reinigungskonzepten?
Ja, absolut. Angesichts des Fachkräftemangels, besonders in der Gebäudereinigung, wollen wir die Arbeit so ergonomisch und effizient wie möglich gestalten – mit minimalem Ressourceneinsatz. Wenn ein Kunde zum Beispiel noch alte Methoden wie den Doppelfahreimer nutzt, schlagen wir moderne Systeme vor. Ausserdem achten wir auf den menschlichen Aspekt: In Altersheimen planen wir zum Beispiel genug Zeit ein, damit Reinigungskräfte kurz mit den Bewohnern sprechen können. Das macht die Arbeit sinnvoller und erhöht die Zufriedenheit.
Ihr legt auch Wert auf nachhaltige Lösungen. Wie zeigt sich Nachhaltigkeit in eurem Ansatz?
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, Ressourcen sparsam einzusetzen. Wir fördern Methoden wie vorgefeuchtete Systeme, die nur wenig Wasser und Reinigungsmittel brauchen. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Kosten für Chemie – denn jedes weggeschüttete Liter Reinigungslösung kostet Geld.
Wie steht’s mit ökologischen Reinigungsmitteln?
Wir haben eine eco-zertifizierte Linie, die CA-Linie. In manchen Ländern bieten wir Produkte mit speziellen Öko-Labels wie dem Nordic Swan an, in der Schweiz ist es die CA-Linie mit EU Ecolabel. Auch unsere Reinigungstücher tragen teilweise Eco-Labels. Zudem arbeiten wir mit Partnern wie TTS zusammen, der recycelte Kunststoff nutzt und seine Fabriken mit Solarenergie betreibt.
Wer kann von euren Dienstleistungen profitieren, und wie weiss ich, ob sich eine Beratung für mich lohnt?
Branchen wie Hauswirtschaft, kleine Gebäudereinigungsfirmen und kommunale Liegenschaftsverwaltungen profitieren besonders. Wenn dein Reinigungskonzept älter als 8-10 Jahre ist, lohnt sich eine Überarbeitung – in den letzten Jahren haben sich Lohn-, Energie- und Materialkosten stark verändert. Auch kleine Reinigungsfirmen können wir helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben, indem wir Tipps zur Ausstattung und Effizienz geben. Viele Reinigungskonzepte sind 10 bis 20 Jahre alt und wurden nie angepasst. Da gibt es definitiv Spielraum. Früher wurde oft verschwenderisch dosiert, ohne Messbecher oder Hilfsmittel. Durch effizientere Dosierung, kürzere Laufwege und bessere Revierplanung lässt sich viel sparen. Da Personalkosten etwa 80-90% der Reinigungskosten ausmachen, hat schon eine kleine Verbesserung der Arbeitszeit grosse Wirkung.
Du hast gesagt, Personalkosten sind der grösste Faktor. Wo siehst du das grösste Sparpotenzial?
Im effizienteren Einsatz der Arbeitskräfte. Mit autonomen Reinigungsrobotern können wir Mitarbeitende von Routineaufgaben entlasten. So können sie sich auf spezielle oder periodische Arbeiten konzentrieren, was die Arbeitszeit besser nutzt, und Kosten senkt.
Liegt ein Schwerpunkt also auch auf autonomen Reinigungsgeräten?
Ja, definitiv. Die ganze Branche setzt darauf, denn Reinigungskräfte sind zu wertvoll, um sie nur an manuellen Maschinen einzusetzen.
Wie unterstützt ihr die Umsetzung eines Reinigungskonzepts?
Im Idealfall rüsten wir die Reinigungsräume aus, liefern das Material und schulen das Personal vor Ort – angepasst an die Bedürfnisse des Objekts. Wir zeigen, wie man ergonomisch arbeitet und die Reinigungstechniken anwendet. Danach bieten wir Unterstützung wie Monitoring oder weitere Schulungen an, falls nötig.
Wie kann man euch kontaktieren?
Am besten über den zuständigen Kärcher-Verkaufsberater. Der schaltet mich ein. Alternativ geht’s auch über die Hotline oder den Service – dann kommt der Kontakt zu mir.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.
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